Die Moxa – TherapieHans HötingDie Moxa - Therapie Wärmepunktur - Eine klassische chinesische Heilmethode 5. Auflage von 2006, 239 Seiten, 170 Abb., Paperback Haug Karl ISBN: 3830422385
Vorwort von Dr. Chang Chung Gwo Ich kenne
Herrn Hans Höting nun seit vielen Jahren. Bei seinen Bemühungen, die traditionelle chinesische Medizin vor Ort zu studieren, hat er fast sämtliche Länder Asiens bereist. Dabei war er auch verschiedentlich in meiner Praxis in Taipei.
Es hat mich sehr gefreut, dass Herr Höting nunmehr mit einem weiteren Buch bemüht ist, sein großes Wissen deutschsprachigen Kollegen und Patienten weiterzugeben. Ich wünsche deswegen seinem Buch über chinesische Moxa-Therapie viel Erfolg. Gerade die Moxa-Therapie hat eine lange Tradition in der Volksmedizin. Jeder interessierte Laie kann sie anwenden.
Bislang fehlte es aber an einer Anleitung hierfür. Das Buch meines Freundes Hans Höting aus Bremen schließt hier eine Lücke. Es ist zu hoffen, dass mithilfe dieses Buches die wirkungsvolle Moxa-Therapie auch im deutschsprachigen Raum die Bedeutung und Verbreitung findet, die sie verdient.
Taipei, im September 1991
Dr. med. Chang Chung Gwo, M.D.
Vorwort von Hans Höting
"Krankheiten", pflegte meine Großmutter immer zu sagen, "werden eigentlich erst durch die gelehrten Doktoren mit ihrem unverständlichen Fachlatein zu einem Problem. Früher hatte man eine einfache Erkältung, heute leidet man an einem rezidivierenden grippalen Infekt. Je unverständlicher das Wort, desto größer der Eindruck beim Patienten, und um so schlimmer erscheint diesem die Krankheit. Dabei behandelt man sie am besten mit den einfachen, natürlichen Methoden der Volksheilkunde und nicht, wie man uns glauben machen will, auf moderne wissenschaftliche Art, mit Chemie."
Sprach's, verschwand und kam mit einer Tasse heißer Milch mit Honig zurück. Diese Mixtur schmeckte zwar gräulich, aber der Husten wurde besser. Und wenn es ganz schlimm kam, gab es hinterher noch eine Schwitzpackung im Bett. Danach war das Problem meistens gelöst.
Die Methoden und Mittel der Volksheilkunde sind meistens ohne großen Aufwand und einfach anwendbar, preiswert, in der Regel leicht verfügbar, schonend und angenehm in der Anwendung, packen das Übel an der Wurzel, stärken die Selbstheilungskräfte und sind dazu noch nahezu nebenwirkungsfrei. Der Körper geht, so behandelt, aus der Krankheit gestärkt und gereinigt hervor. Aus den genannten Gründen eignen sie sich auch für die Anwendung durch den medizinischen Laien. Es ist somit kein Wunder, dass sich angesichts dieser Vorteile immer mehr Menschen für die Methoden und Mittel aus der Naturheilkunde interessieren, vor allem wenn sie die mitunter gefährlichen Nebenwirkungen der schulmedizinischen Mittel auf den Beipackzetteln lesen.
Die Schattenseiten einer "Do-it-yourself-Krankheitsbehandlung" sollen hier nicht verschwiegen werden. Als Laie sollte man niemals allzu forsch und verantwortungslos ein Risiko tragen, das man nicht überblicken kann und das man lieber in die Hand eines Mediziners legen sollte. Bevor man selbst behandelt, muss man absolut sicher sein, dass es sich bei der zu behandelnden Beschwerde wirklich nur um eine harmlose Erkrankung handelt.
Sind dagegen Zweifel angebracht, ob es sich um eine harmlose Erkrankung handelt, oder zeigt sich, dass man mit der angefangenen Behandlung die Dinge nicht zum Besseren wendet, sollte unbedingt ein naturheilkundlich ausgerichteter Arzt oder ein Heilpraktiker aufgesucht werden.
Die hier im Buch vorgestellte Moxa-Therapie entstammt der asiatischen Volksmedizin oder, um genauer zu sein, der traditionellen chinesischen Medizin. Deren Methoden bzw. die der asiatischen Volksheilkunde gehen auf einen jahrtausendealten Erfahrungsschatz zurück. Mit den Methoden der traditionellen Medizin, wovon die Moxa-Therapie eine Möglichkeit ist, werden heute noch über die Hälfte der in Asien lebenden Menschen medizinisch versorgt; das entspricht über einem Fünftel der gesamten Menschheit (vgl. Quellenangabe 9).
Professor Porkert, einer der bedeutendsten deutschen Sinologen und bekannter Mediziner, somit auch Fachmann für die traditionelle chinesische Medizin, schreibt in seinem Buch "Klinische chinesische Pharmakologie": "... fast zwei Drittel der heute gebrauchten Pharmaka [Arzneimittel] sind schon seit fast 2000 Jahren offizinell, fast alle übrigen aber seit einem Jahrtausend. Das wiederum bedeutet innerhalb ihres Anwendungsbereiches eine therapeutische Sicherheit und Präzision, die von keiner anderen [...] Therapie übertroffen und von wenigen in einzelnen Fällen erreicht wird. Die überlieferte Pharmakologie [der Arzneimittelschatz Chinas] kann wissenschaftlich methodisch nicht oder zumindest nicht wesentlich verbessert werden." (8)
Das Urteil von Professor Porkert über die Arzneimittel trifft sinngemäß auch auf die Behandlungsverfahren aus der traditionellen chinesischen Medizin zu, und somit gilt es auch für die hier vorgestellte Moxa-Therapie. Es wird hier mit der Moxa-Therapie eine dem Laien zugängliche Behandlungsmethode vorgestellt, die alle Merkmale der oben genannten naturheilkundlichen Therapien in sich trägt: Sie ist preiswert, leicht anzuwenden und stellt eine ganzheitliche, wirkungsvolle und nebenwirkungsfreie Therapie dar. Außerdem ist sie bei einer Vielzahl von Beschwerden anwendbar.
Es wäre zu wünschen, dass diese wunderbare, wirkungsvolle Moxa-Therapie mehr und mehr Anhänger findet. Mit ihr bekommt der medizinische Laie eine wirksame Waffe gegen Krankheiten in die Hand, die er sofort einsetzen und damit unter Umständen auch eine Ausbreitung und Verschlimmerung der Krankheit verhindern kann. Und nicht nur das - die Moxa-Therapie beinhaltet auch die Möglichkeit der Krankheitsvorbeugung und der Konditionsverbesserung.
Überhaupt spricht vieles für eine Selbstbehandlung. Durch solche Selbstbehandlung "erfahren" wir unseren Körper. Wir lernen seine Belastbarkeit und seine Reaktionsweise kennen. Wir werden uns dadurch unseres Körpers bewusster, entwickeln wieder eine gesunde Sensibilität für Körperzusammenhänge und -funktionen. Selbstbehandlung erzieht auch zur Selbstverantwortung gegenüber unserer Gesundheit und unserem Körper. Wir sollten diese Verantwortung nicht nur anderen übertragen, so wie es leider gang und gäbe geworden ist. Wenn ich die gegenwärtige Situation mit der Zeit meiner Kindheit vergleiche, wo wir selten einen Arzt brauchten, so stelle ich mit Erschrecken fest, wie leichtfertig man heute sein Krankheitsproblem der Tablette oder dem Behandler überantwortet. Es wäre besser, sich zunächst einmal selbst zu fragen, was man persönlich für sich in der jeweiligen Situation tun kann.
Ohne die Unterstützung meiner chinesischen Freunde wäre es mir nicht möglich gewesen, dieses Buch in dieser praxisbezogenen Form zu schreiben und die Aussagen durch viele Zitate aus alten Literaturquellen zu untermauern. Ich danke deswegen an dieser Stelle Frau Dr. med. Wai Cao, Nanking, für ihre Hilfe, z.B. bei der Erarbeitung von Behandlungsvorschlägen und bei der Korrektur. Mein Dank gilt weiterhin meinem Freund
Herrn Dr. med. Chang Chung Gwo ,
Taipei. Mit seinem großen Wissen als Praktiker steuerte er viele Behandlungsvorschläge und so manches wertvolle Bildmaterial bei.
Zu Dank verpflichtet bin ich außerdem Herrn Dr. med. Li DeAn, Kanton, für seine freundliche und so wertvolle Hilfe. Durch meinen Aufenthalt in Kanton konnte ich aus seiner Akupunkturabteilung der Klinik so manche praktische Anregung mit nach Hause nehmen und in diesem Buch verwerten.
In diesen Dank schließe ich darüber hinaus all meine Lehrer und die Dolmetscher an der Hochschule für traditionelle chinesische Medizin und in den Kliniken Nankings ein. Bei ihnen konnte ich die Theorie und Praxis des Moxens erlernen, sie in eigener Praxis vertiefen und so die Grundlagen für die Erstellung dieses Buches überhaupt schaffen. So entstand ein Buch, das die Moxa-Therapie in ausführlicher Form praktisch und theoretisch vorstellt.
Bremen, im Sommer 1993 Hans Höting
Die benötigten Moxa-Utensilien sind in vielen auf Esoterik und Naturheilverfahren spezialisierten Läden erhältlich. Sollten Sie dort keinen Erfolg haben, hilft Ihnen der Autor gern mit Hinweisen weiter:
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